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Schmerzhafte Gallensteine müssen behandelt werden

on Donnerstag, 18 Mai 2017.

Schmerzhafte Gallensteine müssen behandelt werden

Jeder Dritte hat Gallensteine. Meist nur winzig klein und damit unbedenklich. Bei rund 15 bis 20 Prozent der Betroffenen sind diese Steine bis zu mehrere Zentimeter groß und schmerzhaft.

Diese Ablagerungen werden Cholesterinsteine genannt und können, wenn sie den Ausführungsgang der Gallenblase oder die Gallengänge zum Dünndarm blockieren, gefährlich werden. Die Gallenflüssigkeit kann dann nicht mehr abfließen und eine Gallenkolik droht. Heftige Schmerzattacken im rechten Oberbauch, Übelkeit und Schmerzen, die aus dem Bauchraum in die Schulter und den Rücken ausstrahlen sind typische Symptome dafür. Sollten diese zutreffen, ist der Gang zum Arzt und im schlimmsten Fall gleich in die Notfallambulanz dringend anzuraten. Die Steine müssen entfernt werden, um den Stau aufzuheben. Kommt es zu einem Stau, der einige Stunden andauert, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen, die auch in einer Sepsis enden können. Hohes Fieber und Schüttelfrost und ein extrem niedriger Blutdruck sind deutliche Anzeichen dafür. Zudem weisen ein dunkler Urin, heller Stuhl und eine gelbliche Verfärbung der Haut und des Weißes der Augen auf einen Gallenstau hin.

Die Gallenblase ist nicht lebensnotwendig

Als Speicher der fett- und proteinzersetzenden Gallenflüssigkeit im Verdauungsprozess hat die Gallenblase keine lebenswichtige Funktion. Die Flüssigkeit selber wird in der Leber produziert, wird dann in den Gallengängen gespeichert und fließt von dort direkt zur Verdauung in den Dünndarm. Bei einer richtigen und ausgewogenen Ernährung absolut ausreichend für die Nahrungsverwertung. Daher wird heute bei einer akuten Gallenkolik die Gallenblase in der Regel per Bauspiegelung entfernt. Eine Auflösung der Gallensteine, wie es früher praktiziert wurde, führte in sehr vielen Fällen zu Neubildungen. Selbst die verkleinerten Steine verursachten anschließend Koliken. Daher wird diese Behandlungsmethode heute meist nicht mehr angewendet. Vielmehr wird heute gemeinsam mit dem Patienten ein Weg gesucht, die Ernährung und Lebensgewohnheiten so umzustellen, dass der Blutfettgehalt langfristig auf einem normalen Niveau bleibt.

Eine gesunde Ernährung und auseichend Bewegung schützt vor Gallensteine

Dieser normale Cholesterinwert ist zudem die beste Vorsorge für jene, die zur Risikogruppe zählen. So tragen besonders Frauen und familiär vorbelastete Menschen eine genetisch höher bedingte Wahrscheinlichkeit in ihrem Leben Gallensteine zu entwickeln. Mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung, dem Verzicht auf sogenannte Blitzdiäten, die das Cholesterin in die Höhe treiben, können entscheidende Faktoren zur Bildung von Cholesterinsteinen ausgeschaltet werden. Wer ohnehin an erhöhten Blutfettwerten leidet und dagegen Medikamente einnimmt, profitiert vom positiven Nebeneffekt und beugt gleichzeitig Gallensteine vor. Generell ist es immer ratsam ärztlichen Rat einzuholen und regelmäßig Gesundheitschecks durchführen zu lassen.